Die Dorfkirche von Paaren an der WublitzPaarenKircheWeb

Die 1770 erbaute und heute denkmalgeschützte Kirche von Paaren an der Wublitz ist der zentrale und höchste Punkt des kleinen Ortes mit 170 Einwohnern.

Die Kirche entstand, anstelle eines vermutlich maroden Vorgängerbaues, als ein schlichter rechteckiger Putzbau mit Satteldach. Der Westturm ist bis zur Traufhöhe verputzt, darüber mit Holz verkleidet und durch ein schiefergedecktes Zeltdach abgeschlossen.


Das in großen Teilen bis heute erhaltene Familienwappen über dem Eingangsportal weist dem Gutbesitzer und Kirchenpatron Henning Joachim von Bredow als Stifter aus. Die Wetterfahne mit der Jahreszahl 1770 trägt die Initialen der Stifterfamilie von Bredow „H.I.v.B.


Im Lagerbuch der Gemeinde ist vermerkt: „Die Kirche ist unter dem Patronat des Herrn von Bredow i. J. 1770 aus Kirchenkassenmitteln für 1729 rt. 23 Sgr. fast neu erbaut worden“.


Die nahezu einzigen älteren Ausstattungsstücke der Paarener Kirche sind eine aus dem Jahr 1873 „aus erobertem französischen Geschütz, das Kaiser Wilhelm geschenkt“ gegossene Bronzeglocke und eine vom Orgelbaumeister Alexander Schuke 1899 gebaute pneumatische Orgel, die ein wahres Kleinod des Kirchengebäudes ist.

In den Jahren 1962/63 erfuhr die Kirche innen eine völlige Umgestaltung durch den Kirchenbaurat Winfried Wendland. Umfangreiche Sanierungsarbeiten an der Kirche fanden im Jahr 2000 und 2017/18 in Zusammenarbeit mit fachkundigen Bürgern, der LAG-Havelland und der Kirchengemeinde statt.


Am Palmsonntag 2019 wurde sie im Rahmen eines Festgottesdienstes mit dem Paarener Projektchor, der seit 20 Jahren mit zahlreichen Konzerten für Höhepunkte im kulturellen Leben der Gemeinde sorgte, eingeweiht.

Im August 2018 wurde die Kirche als Brandenburger Dorfkirche des Monats ausgezeichnet. Ein Grund für die Würdigung ist ihre zukünftige Nutzung als Multifunktionskirche, in der neben Gottesdiensten auch kulturelle Gemeindeveranstaltungen stattfinden. 

Möglich sein werden Bürgerversammlungen und Vereinsveranstaltungen ebenso wie Konzerte, Lesungen oder Filmvorführungen. In der alten Friedhofskapelle neben der Kirche soll dafür noch eine sanitäre Einrichtung entstehen.


Umgeben ist das Kirchengebäude von einem kleinem Gemeindefriedhof. Neben Einzel- und Familiengräbern, die zum Teil bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreichen, birgt der Friedhof auch die Erinnerung an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte. Ein schlichtes Granitkreuz gedenkt der fast 100 deutschen Soldaten, die im Mai 1945 in Paaren den Tod fanden. Das Grab entstand im Zuge der Landverteilung der  Bodenreform 1945 bis 1948 in Paaren. Hier erfolgte eine Umbettung der verteilten Soldatengräber aus Paaren und Umgebung auf den Friedhof.


Die Kirche gehört zum


Evangelischer Pfarrsprengel Fahrland
Priesterstraße 5
14476 Fahrland

Telefon: 033208/50489
Fax: 033208/22543
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Quellen:

Gerd Damaschke / Ortschronist Paaren

Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V.

Evangelischer Pfarrsprengel Fahrland

http://www.denkmalprojekt.org